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Das legendäre Schiebedach

Das Modernes, eine bekannte Konzert- und Partylocation in Bremen, hat sich über die Jahre durch sein einzigartiges Schiebedach einen Namen gemacht. Doch heute, 70 Jahre nach seiner Gründung, sind es die digitalen Innovationen, die im Mittelpunkt stehen. Die COVID-19-Pandemie hatte das Modernes vor finanzielle Herausforderungen gestellt, doch das Förderprogramm "Bremen DIGITAL" kam zur richtigen Zeit, um dringend benötigte Investitionen zu ermöglichen.

Eine Geschichte von Tradition und Wandel

Mit dem Schiebedach hat sich das Modernes seit jeher einen Ruf für besondere Momente und Überraschungen erarbeitet. Inmitten einer tanzenden Menschenmenge kann plötzlich die Musik verstummen. Stattdessen öffnet sich langsam das Dach über den Gästen, und ein atemberaubender Blick in den nächtlichen Himmel offenbart sich. Doch während diese Tradition über die Jahrzehnte hinweg Bestand hatte, sind es heute die digitalen Veränderungen, die die Zukunft des Modernes gestalten.

Ein Rückblick auf die Anfänge

Edu Woltersdorff, der Geschäftsführer des Modernes, erinnert sich an die Eröffnung im Jahr 1986. Das Gebäude, das seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Kino war, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1953 wieder aufgebaut. Um dem eigenen Namen („Modernes Theater“) gerecht zu werden, hätten sich die damaligen Betreiber die Sache mit dem Dach ausgedacht.

Digitale Innovationen in schwierigen Zeiten

Edu Woltersdorff und Sascha Lembke mit dem neuen Mischpult.
© Jan Rathke
Edu Woltersdorff und Sascha Lembke mit dem neuen Mischpult.

Die finanzielle Förderung durch die Stadt Bremen ermöglichte die Anschaffung eines Ton-Mischpults sowie einer neuen Lichtsteuerungsanlage. Sascha Lembke kümmert sich im Modernes um die Technik und erklärt: „Wir hatten vorher kein Ton-Mischpult, weil diese Geräte sehr kostspielig sind, und eine Lichtsteuerungsanlange gab es zwar, aber die war schon älter und entsprach nicht dem Industriestandard.“ Früher habe man sich diese Geräte deshalb bei externen Anbietern leihen müssen. Gefördert wurde außerdem die Umstellung auf LED-Lampen, die digital ansteuerbar und viel energiesparender sind.

Eine neue Ära für Künstler:innen und Techniker:innen

Auch für die auftretenden Künstler:innen und ihre Techniker:innen bringt das neue Equipment Vorteile: Wenn eine Band beispielsweise eine Show in einer anderen Stadt spielt, können die dort gemachten Einstellungen auf einem USB-Stick gespeichert und auf die Geräte im Modernes einfach wieder aufgespielt werden. Die Regler fahren dann wie von Geisterhand in die gespeicherte Position. Das Modernes ist durch die neue Technik zudem besser auf Zeiten vorbereitet, in denen Kulturstätten vielleicht wieder schließen müssen.

Eine Zukunft des digitalen Erlebens

„Für den Fall, dass wir wieder dicht machen müssen, verfügen wir nun über die technischen Möglichkeiten, um Veranstaltungen zu streamen oder aufzunehmen“, sagt Lembke. So plane das Team unter anderem Konzerte aufzuzeichnen, damit die Gäste die Aufnahme direkt nach dem Event am Merch-Stand kaufen und als Erinnerung mit nach Hause nehmen können. „Die Ansprüche der Konzertbesucher sind stark gestiegen“, erklärt Woltersdorff. „Und die neue Technik gibt uns nun die Möglichkeit, sowohl den Bands als auch den Gästen ein richtig gutes Erlebnis zu bescheren.“ Das Modernes bleibt also auch in seiner digitalen Transformation weiterhin ein Ort für moderne Erlebnisse und kulturelle Highlights.