Sie sind hier:

Wiederbelebung des Brachgeländes im Blockland

Neues Nutzungskonzept für die ehemalige JVA im Blockland

Im Gegensatz zu modernen Strafvollzugsanstalten ist die seit 1871 durchgängig genutzte JVA Oslebshausen eng mit dem Stadtteil verbunden. Zum einen grenzt die JVA unmittelbar an die Wohnbebauung an, darüber hinaus siedeln sich viele ehemalige Strafgefangene in Gröpelingen und anderen strukturschwachen Stadtteilen der Umgebung an. Das stellt den Stadtteil gerade im Bereich der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung von Ex-Strafgefangenen vor besondere Herausforderungen.

Da die Jugendstrafvollzugsanstalt Blockland seit ihrer Schließung ungenutzt ist, bietet das ausgedehnte Brachgelände mit seinen sanierungs- und renovierungsbedürftigen Gebäuden gute Möglichkeiten für die Ansiedlung von Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Ex-Strafgefangenen. Durch die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und beruflichen Fertigkeiten der Straffälligen sowie der Möglichkeit, nützliche Arbeiten im öffentlichen Raum zu verrichten, soll eine Resozialisierung erhöht und der Stadtteil entlastet werden. Neben den geplanten Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekten für Straffällige sollen auch Räume zur Entfaltung für vielfältige Aktivitäten im Interesse des Stadtteils geschaffen werden. Die Kooperation zwischen Anstalt und dem Stadtteil soll den Austausch und das soziale und öffentliche Klima verbessern. Daher werden nicht nur Maßnahmen auf dem Gelände der ehemaligen JVA Blockland umgesetzt, sondern auch in der JVA Oslebshausen und dem dort ansässigen Kompetenzzentrum.

Geplante Maßnahmen

Konkret sind folgende Maßnahmen geplant:

In der ehemaligen Jugendstrafanstalt Blockland wir ein Sozialtrakt für Teilnehmer an Qualifizierungsmaßnahmen mit Aufenthaltsräumen, Duschen und Qualifikationsräumen entstehen. Darüber hinaus sind ein Werkhallentrakt und der Ausbau der Gärtnerei zu einem Public Gardening Projekt geplant. Weiter soll das KompetenzCentrum vor den Mauern der JVA für die Nutzung als Unterrichts- und Veranstaltungsraum hergerichtet werden. Im Außenbereich der JVA sind eine künstlerische Gestaltung der Außenmauer und die Pflege von öffentlichen Kunstobjekten in Gröpelingen geplant. Innerhalb der JVA sollen im Bereich des Jugendvollzuges Werkstätten, Beschäftigungs- und Behandlungsräume, sowie Örtlichkeiten für Soziales Training geschaffen werden. Im Bereich des Erwachsenenvollzugs sind Räume für Ergo- und Arbeitstherapie geplant. Im Stadtteil selbst sollen Räumlichkeiten für Beratung, soziales Training, Suchtberatung und Abarbeitung von Ersatzfreiheitsstrafen geschaffen werden.

Die Strategie

Mit der zu schaffenden Infrastruktur auf dem Blocklandgelände wird ebenso die Möglichkeit für weitere Anschlussprojekte geschaffen. Dies betrifft nicht nur Projekte mit Ex-Straffälligen, die Infrastruktur soll allen am Gemeinwohl orientierten Akteurinnen im Stadtteil offenstehen. Insgesamt wird durch die Umsetzung des Projektes der soziale Empfangsraum für Ex-Straffällige sowie die Gestaltung des Stadtraumes selbst verbessert. Das zurzeit brachliegende Areal wird so einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung zugeführt.

Um die Ziele des Projektes zu verwirklichen ist eine ressort- und institutionenübergreifende Strategie notwendig. Die relevanten Akteure in der Verwaltung und im Stadtteil wurden daher bereits in den Planungsprozess einbezogen. Projektaufgabe ist es zudem, ein tragfähiges und langfristig angelegtes, stadtteilnahes Nutzungskonzept zu etablieren.

Um größtmögliche Synergien zu erzielen, sollen die EFRE-Mittel dort eingesetzt werden, wo bereits erprobte Programme und Maßnahmen existieren und auf funktionierende Netzwerke zurückgegriffen und Maßnahmen gebündelt werden können. Zentrale Säulen der Stadtteilarbeit wie die Träger Kultur vor Ort e.V. und, das Gröpelinger Marketing (aus dem EFRE finanziert) sowie das Bürgerhaus Oslebshausen sind schon auf dem Gelände der ehemaligen JVA Blockland vertreten. Justiznahe bzw. ortsansässige Träger wie Hoppenbank e.V., Quirl e.V. und Gröpelinger Recycling Initiative können relativ einfach eingebunden werden und zur Aufwertung der Anlage und deren Ausgestaltung führen. Das Projekt ermöglicht zudem explizit die Verknüpfung mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter Bevölkerungsgruppen.

Wirkungs[-]gebiet:Umsetzungsort:Volumen insgesamt (EFRE-Programm):davon öffentliche Mittel:davon EFRE-Mittel:
Stadt Bremen, Stadtteil GröpelingenStadt Bremen, Stadtteil Gröpelingen 1.701.000 €1.701.000 €800.000 €[

Ansprechpartner:

Herr Bonnet

Referat 23

Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen
Referat 23
Contrescarpe 72

28195 Bremen