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Aufbau einer Forschergruppe Hochleistungselektronik für Windenergieanlagen

Die Leistungselektronik entwickelt sich immer stärker zu einer Schlüsseltechnik für die Energiewende. Praktisch alle Windenergieanlagen der Multi-Megawatt-Klasse werden durch Leistungselektronik an das elektrische Netz angebunden. Für die Netzintegration der Windenergie und für den Transport der erzeugten elektrischen Energie über weite Strecken wird die Leistungselektronik unabdingbar.

Mit dem Aufbau der Forschergruppe Hochleistungselektronik von Windenergieanlagen und der Ausrichtung auf anwendungsorientierte Forschung sowie Fort- und Weiterbildung im Bereich der Hochleistungselektronik soll im BCM ein neues zukunftsweisendes Arbeitsgebiet etabliert werden und die Forschergruppe zu einer dauerhaften, sich selbst tragenden Einheit für Forschungsdienstleistungen im BCM entwickelt werden.

So soll durch das Projekt eine transferorientierte Forschergruppe in der Universität Bremen eingerichtet werden, die einen Kompetenzknoten zwischen den Forschungsgebieten des ILAB in der Leistungselektronik und denen des Fraunhofer IWES in Bremerhaven in der Windenergie bildet. Das ILAB verfügt deutschlandweit über den einzigen Lehrstuhl, an dem an den Einflüssen von Umweltbedingungen auf die Lebensdauer der leistungselektronischen Bauelemente geforscht wird. Das IWES mit seiner einzigartigen Laborinfrastruktur, wie zum Beispiel Gondelprüfstand, bringt seine besonderen Kompetenzen bei der Ermittlung belastbarer Indikatoren für Fehlerursachen und Ausfallmechanismen in der Windenergietechnik ein.

Leistungsfähigen Netz- und Anlagenmodellen

Bild einer Windenergieanlage

Die Arbeitsgebiete der neuen Transfergruppe sollen Tests sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu leistungsfähigen Netz- und Anlagenmodellen umfassen, mit denen sich die dynamischen Aspekte der Netzintegration auch im Millisekundenbereich untersuchen lassen, und mit deren Hilfe dann eine Optimierung der Regelung von Windenergieanlagen durchgeführt werden kann. Zusätzlich entstehen spezielle Experimentierplattformen, wie zum Beispiel ein 50 kW Gondelprüfstand, an denen alternative Betriebskonzepte im kleinen Maßstab bereits im Labor experimentell erprobt werden können.

Das Ziel der Förderung ist der Aufbau neuer Kooperationen in Form von Forschungsaufträgen und Verbundprojekten mit Unternehmen. Daneben werden aus den erzielten Forschungsergebnissen Dienstleistungsangebote, zum Beispiel Messkampagnen oder produktorientierte Verschleißuntersuchungen, sowie themenbezogene Workshops entwickelt.

Durch den Aufbau der Forschergruppe Hochleistungselektronik für Windenergieanlagen werden im Land Bremen Kompetenzen aufgebaut, die die Unternehmen, insbesondere KMU, selbst nicht vorhalten können, die für die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte aber dringend notwendig sind. Die Forschergruppe bildet damit ein Bindeglied zwischen den Herstellern leistungselektronischer Bauelemente, den Herstellern von Windenergie-Stromrichtern und den Herstellern von Windenergieanlagen. Damit ist die Gruppe für die Unternehmen der Windbranche im Land Bremen und überregional von großer Bedeutung und stellt eine wichtige Kompetenzerweiterung des Windenergieclusters in Bremen dar.